wie kann einem einer, der zu den engsten menschen gehört, plötzlich so fremd vorkommen?
ich wär gern bei dir.
ich spreche mir tröstende worte zu, versuche, zum himmel zu sehen bei nacht um den stern zu finden, auf dem du sitzt und lachst. aber es gelingt mir nicht. voll naiv, ist ja auch nur ein buch. alles was ich sehe ist ein dunkelblauer, fast schwarzer himmel, und wenn ich glück hab seh ich zwischen all den wolken den ein oder anderen stern. aber keiner ist deiner. ich sehe nicht dich. und dein lachen ist genauso fern wie du.
warum fühlt sich alles so leer an? manchmal (selten) seh ich diese farben. die welt, die sich kurz mal öffnet, diese augen, die leuchten, die leute, die lachen. dann denk ich: vielleicht gibt’s da doch noch was. aber meistens… meistens ist da nichts. nur grau. nur dieser nebel, der alles erstickt. diese gesichter, die nichts mehr zeigen, die müde sind, so müde. und ich mittendrin, festgeklebt im stummen trübsal. ich suche das licht, ich will es finden, aber es ist wie weggeblasen, als ob die luft aus der welt rausgezogen wurde. und dann höre ich es. ganz leise. dieses klopfen. in meiner brust. immer wieder. die drossel. sie will raus, sie will leben. aber ich hab angst. angst, dass sie wegfliegt und mich allein lässt. vielleicht will ich sie auch festhalten, weil ich selbst nicht mehr weiß, wie ich fliegen soll. ich bin müde. so müde. und manchmal frage ich mich, ob alleinsein nicht längst mein zuhause ist.