meine träume haben fliegen gelernt, aber nicht weil ich irgendwo hinwollte. sie sind losgeflogen, weil ich freunde verloren hab, die weggerannt sind, während ich versucht hab, mich selbst zu halten. weil mein kopf nicht mehr stillsteht, sich ständig überschlägt und ich nicht mehr weiß, wer ich überhaupt noch bin. ich hab innerlich aufgegeben, mich selbst verloren in diesem mentalen ungleichgewicht, das keiner sieht, aber das alles zerreißt. diese träume haben fliegen gelernt, weil ich verlassen wurde, weil ich mich selbst verraten hab, weil alles, was ich gehalten hab, auseinandergebrochen ist. und jetzt schweben sie da oben, frei und unnahbar, während ich hier steh, kaputt und allein, und kaum noch glaube, dass ich es wert bin, gefangen zu sein.





ein schritt nach hinten kann auch manchmal ein schritt nach vorne sein. das ist nicht immer klar, manchmal fühlt es sich an, als würde ich nur stolpern, fallen, zurückfallen in die dunkelheit. aber trotzdem ist ein schritt ein schritt. eine bewegung. eine kleine revolte gegen das stehenbleiben. es ist nicht viel, aber immerhin etwas. manchmal reicht das schon, um weiterzumachen. auch wenn der weg noch lange ist und jeder schritt sich anfühlt wie ein kampf.





ich bin so unglaublich müde. nicht dieses müde von zu wenig schlaf, sondern dieses müde, das im ganzen körper sitzt, in den knochen, in den gedanken. meine beine fühlen sich an wie beton. jeder schritt ist schwer, zieht mich weiter nach unten, als würde ich nicht gehen, sondern langsam sinken. ein schritt wiegt wie tausend steine, und trotzdem lauf ich irgendwie weiter. nicht, weil ich will, sondern weil alles andere stehenbleiben wäre. und stillstand tut weh auf eine andere art (eine, die keiner sieht).