zu jung, um wirklich zu begreifen, was da mit mir passiert ist. aber alt genug, um jede nacht mit angst einzuschlafen und mit einem loch im brustkorb aufzuwachen.
depressionen kamen, bevor ich überhaupt wusste, wie sich echtes leben anfühlen soll. als andere noch davon gesprochen haben, was sie mal werden wollen, hab ich still gehofft, dass ich’s bis morgen schaffe.
alles war zu laut. zu viel. zu dunkel.
ich hab gelacht, damit niemand sieht, wie sehr ich innerlich breche. und ich hab geschwiegen, weil niemand wirklich hören wollte.
diese angst war wie ein zweiter schatten – immer da, selbst im hellsten licht.
ich hab verluste erlebt, die man mir nicht zugetraut hat, weil ich “noch so jung” war. aber schmerz kennt kein alter. und auch kein erbarmen.
too young to understand, aber alt genug, um mich für immer zu erinnern.
wir sind in einer welt groß geworden, in der die oberflächlichkeit der dinge mehr zählt als ihre substanz. und die oberfläche? die hat makellos zu sein: weltgewandt, kultiviert, blasiert. und natürlich erwachsen. man trägt maske, statt gesicht. man lernt, wie man wirkt, nicht wer man ist.