an manchen tagen sehe ich raus und blicke in die leuchtenden augen der welt. ich kann alles sehen - farben, liebe, glück, musik, freude, fröhlichkeit, lachende menschen und lebendige formen. alles strahlt mich an und ich fühle mich froh, da zu sein, wo ich bin.
meistens sehe ich raus und blicke in die trüben augen der welt. ich kann alles sehen, und was ich sehe, ist nicht schön. graue wolken, hoffnungslose gesichter, missgunst, hass, hinterhalt, ratten, müde straßen.. erschöpfte, traurige welt. ein nebelartiger, weißgrauer vorhang verschleiert mir die sicht. ich kann es ihm nicht verübeln, nein, um ehrlich zu sein bin ich ihm dankbar. weil er nicht zulässt, dass ich das elend klar sehen kann. er will mich schützen. ich bin auf der suche nach den farben und dem glück, nach freundlichem licht, doch ich entdecke nichts. und ich kann nicht ein mal mehr andere menschen sehen. denn alle haben sich versteckt. plötzlich höre ich etwas. ein leises, zartes klopfen. kaum merklich. ich versuche, den ursprung des geräusches zu finden. da merke ich, dass es aus meiner brust kommt. die kleine blaumeise in meinem gerzen, von der ich schon mal berichtet habe. sie will mir sagen, dass sie da ist. doch ich ignoriere sie. ich lasse sie nicht raus. aus angst, sie könnte weg fliegen und mich in dieser trüben, grauen, dreckigen, verlorenen welt alleine zu lassen.
ich bin müde und schließe die augen, bis mich das gleichmäßige klopfen der blaumeise in den schlaf wiegt.